Naturpark Raab

Das Jennersdorfer Hügelland bildet einen Ausläufer des südoststeirischen Hügellandes, das von der Landesgrenze zur Steiermark bis Wallendorf und Mogersdorf reicht und mit mehr oder weniger steilen Hängen in die Ebene des Raab- bzw. Lafnitztales übergeht.

© Manfred Fiala

Die tief eingeschnittenen Bäche und Gräben haben eine kleinräumige Hügellandschaft herausgeschnitten, die ein abwechslungsreiches, schönes Landschaftsbild vermitteln. Die Hügel erreichen eine Höhe von 364 m. Auf der West- und Nordwestseite des Tafelberges bei Jennersdorf befindet sich ein Eichen-Hainbuchenwald, in den trockenen, mageren Glatthaferwiesen auf der Südseite tritt massenhaft die Weißmiere auf, die in warmen Lagen des Südburgenlandes, des Mittelburgenlandes und der angrenzenden Steiermark häufig vorkommt, anderen Bundesländern jedoch fehlt. Erwähnenswert ist das Vorkommen des Weißen Pyrenäen-Milchsternes und des Haar-Schwingels. Die schönsten Erlenbrüche des Südburgenlandes befinden sich am Rande des Lafnitztales bei Rosendorf. In den mehr oder weniger durchströmten Erlenbrüchen finden sich eine Reihe von seltenen Pflanzen, wie z.B. der giftige Wasserschierling, Sumpffarn, Wasser-Schwertlilie, Bach-Kratzdistel, Wasserfeder und der bis zu 2 m hohe Sumpf-Haarstrang. Bei Grieselstein sind kleinflächig Tuffe und Tuffite eingelagert. Zum Raabtal sind Terrassen ausgebildet, auf denen mächtige äolische Staubelemente liegen, die Böden sind stark vergleyt.

Den bis zu 1,6 km breiten und auf burgenländischer Seite 163 km2 großen Talboden der Raab durchströmte der Fluß einst in vielen Mäandern. Heute ist die Raab bis auf die Grenzabschnitte reguliert, das gesamte Raabtal entwässert, sodaß über 80 % des Talraumes intensiv ackerbaulich genutzt werden können, Talwiesen sind kaum mehr zu finden. Von den einstigen, ausgedehnten Auwäldern sind nur mehr kleine Reste von Weidenauen (Weichholzauen) in Flußnähe erhalten, kleinere Altarmrelikte sind noch bei Weichselbaum vorhanden.
Südlich des breiten Raabtales liegt das Neuhauser Hügelland mit Erhebungen bis zu 380 m Höhe. Es ist ein durch viele kleine Tälchen, die entweder dem Doiberbach und von hier der Raab oder dem Klausenbach, der in die Lendva und anschließend in die Mur mündet, zustreben, ein kleinräumig zerschnittenes, zertaltes Hügelland also, jedoch von einer beeindruckenden landschaftlichen Schönheit. Jener Teil des Gebietes, der zur Mur entwässert, wird auch als das "Burgenländische Murgebiet" bezeichnet. Bei Kalch treten Teile der "Südburgenländischen Schwelle", die sich von der Rechnitzer Schieferinsel im Norden über den Eisenberg und den Stadlberg bis zum Poßruck (Steiermark) erstreckt, in Form von Ton-, Kalk- und Grünschiefern zutage. Basalttuffe kommen bei Neuhaus am Klausenbach vor.

Zurück

.