Ausgezeichnet!

Von Frühling bis Herbst erfreuen sie das Auge. Und sie sind  Nahrungsgrundlage und Lebensraum für viele Tiere: artenreiche, bunte Blumenwiesen. Besonders engagierte Landwirte aus ganz Österreich durften im Herbst 2017 eine NATUR VERBINDET-Auszeichnung für ihre vorbildhafte Bewirtschaftung entgegennehmen.

Franz Ulber, Rechnitz

erhält im Burgenland durch die Pflege eines 1,7 ha großen Trocken- & Magerrasens eine der artenreichsten Wiesen Österreichs. Die Wiesen an der ungarischen Staatsgrenze sind ein wahres Juwel direkt am ehemaligen Eisernen Vorhang, dem heutigen „European Green Belt“: Ulber hat die Wiese gepachtet und pflegt sie mit ÖPUL- Unterstützung entsprechend den Naturschutzzielen des Landes. Als Bauer und Landschaftspfleger betreut er mit viel Hintergrundwissen und Achtung vor der Tier- und Pflanzenwelt auch viele weitere Schutzgebiete und Naturschutzflächen in der Region.





Ursula und Franz Glabischnig, Millstatt

bewirtschaften auf der 1.800 m hoch gelegenen Alexanderhofalm etwa 6 Hektar ihrer Almwiesen speziell zur Förderung der Blumenvielfalt. Neben Landwirtschaft und Alm betreibt die Familie auch einen Gasthof, eine Hütte und eine Sennerei. Die Almblumen – von Arnika über Blutstropfen und Knabenkräuter bis zu den Prachtnelken –  sind für Glabischnigs auch „Kapital“. Damit diese überleben, wird ein Teil der Almwiesen einmal im Jahr mit dem Motormäher gemäht. Der Einsatz zur Erhaltung der Bergmähder zeigt, dass traditionelle Wiesennutzung nicht nur dem Naturschutz hilft, sondern auch ein großes Potential für den Tourismus hat.




Lilly und Reinhard Kikinger, Senftenberg

haben in Niederösterreich auf einem Trockenhang eine 1,3 ha große„Löwenzahnwiese“ durch 30 Jahre lange Pflege in ein Blumen- und Kräutermeer verwandelt - die mit Abstand schönste Wiese in der Region. Die Wiese wird nur einmal pro Jahr im Spätsommer gemäht, das Mähgut auf der Wiese getrocknet, von den Kikingers zusammengerecht und z.T. mit Matten weggebracht. In mehr als 30 Jahren Pflege hat sich ein standortgerechter, außerordentlich artenreicher Trockenrasen entwickelt: Ob Neuntöter oder Goldammer, Waldvöglein oder Bibernelle, Äskulap- oder Schlingnatter, Waldportier oder Silbergrüner Bläuling…





Marianne und Franz Pfefferkorn, Bludesch

werden prämiert für ihre sehr arbeitsaufwändige traditionelle Bewirtschaftung von Mager- und Streuwiesen, die sie schon seit über 20 Jahren betreiben. Der Wiesenkomplex sticht hervor durch das enge Nebeneinander traditionell bewirtschafteter und selten gewordener Wiesentypen. Durch die extensive Nutzung konnte sich auf den „Quadres-Wiesen“ eine bemerkenswerte Artenvielfalt erhalten. Vor allem in den händisch bewirtschafteten Hanglagen blühen die tollsten Wiesenblumen: Von Sonnenröschen über Wucherblume und Quellenhornkraut bis zu Akelei, Flockenblume und Augentrost….




Maria und Gerhard Bindreiter, Schönau

werden für fast 12 Hektar Naturschutzflächen (WF) als Überlebensraum v.a. für bedrohte Wiesenvögel im intensiv genutzten Unteren Mühlviertel ausgezeichnet. Neben den Produktionsflächen werden seit 2002 im ÖPUL insgesamt 24 Feldstücke im Sinne des Naturschutzes extensiv bewirtschaftet. Düngeverzicht und späte Mahd erhöhen nicht nur die Blütenvielfalt. Vor allem bodenbrütende Vogelarten und Insekten profitieren davon. Das Engagement der Familie Bindreiter ist beispielhaft dafür, wie ein Landwirtschaftsbetrieb sich für den Naturschutz einsetzt und ihn in Form abgestufter Nutzungsintensität in den betrieblichen Alltag integriert.




Johann Müllner, Ramingstein

erhält eine Auszeichnung für die sehr traditionelle händische Pflege einer ca. 6.500 m² großen Bergmähwiese im Lungau  und die damit verbundene Sicherung der Pflanzenvielfalt. Gemäht wird die rund 1.800 m hoch gelegene Fläche jedes Jahr frühestens Ende Juli mit einem Motormäher. Das Heuen erfolgt dann ganz traditionell mit Holzrechen. In unmittelbarer Nähe der Blumenwiese wird auch ein bedeutendes Stück Hochmoor als natürlicher Lebensraum geschützt und bewahrt. Das Engagement der Familie Müllner ist beispielhaft für einen für Naturschutz aufgeschlossenen Betrieb und das Aufrechterhaltung der Tradition des händischen Heuens.




Maria Häuselhofer, Pernegg

bekommt eine Auszeichnung für die extensive Nutzung von einmähdigen Wirtschaftswiesen und bunt blühenden Straßenböschungen. Mit Unterstützung ihres Sohnes bemüht sie sich, die zum Teil sehr steilen Flächen in 1.000 Meter Höhe weiter zu bewirtschaften und als Wiesen zu erhalten. Von insgesamt 3 Hektar Grünland wird ein Teil beweidet, der Rest als extensive Mähwiese genutzt und zum Teil händisch gemäht. Die bunten, vielfältigen Blumenwiesen sind ein gutes Beispiel für das extensive Erhalten von Wirtschaftswiesen, die dadurch immer bunter und artenreicher werden. Verschiedenste Blumen und sogar Orchideen belohnen für die oft mühsame Arbeit und werden auch von Wanderern bestaunt.


Familie Heidegger, Trins

Die Familie Heidegger bekommt die Auszeichnung für eine alpine Bergwiese, die sie mit viel Handarbeit auf ihrem Nebenerwerbsbetrieb in Trins erhält. Die 3 ha große Fläche auf etwa 2.000 Meter Höhe bearbeitet Josef Heidegger mit Familie und Freunden. Beim Mähen kommt zum Teil die Sense zum Einsatz, die Bringung ist ausschließlich händisch möglich. Das Heu wird dabei entweder mit Planen oder mit einem Holzschlitten transportiert. Die Blütenvielfalt der Wiese ist schon vom Frühling an überwältigend. Die Mahd alle 1-2 Jahre erhält diese prächtige Bergwiese. Dieser Einsatz zur Erhaltung der traditionellen alpinen Kulturlandschaft ist eine Auszeichnung wert




Natalie Niedermayer, Wien

Natalie Niedermayer auf ihrem Bio-Ackerbaubetrieb im 22. Bezirk fast ein Hektar Ackerland außer Nutzung gestellt und in Biodiversitätsflächen umgewandelt. Entlang eines 8 Hektar großen Feldes wurde ein 12 Meter breiter Streifen mit heimischem Wildblumensaatgut in ein wahres Blumenmeer verwandelt. Eine andere Fläche hat bereits der Vater von Frau Niedermayer aus der Produktion genommen und gegen vertragliche Entschädigung als Naturschutz-Brache angelegt: Diese wird jetzt als WF Fläche erhalten. Im intensiv  genutzten Umland sind die Vielfaltsflächen wichtiger Lebensraum und Nahrungs- und Rückzugsgebiet für Fauna und Flora. Sie werten die Landschaft auf und fördern den Lebensraumverbund.


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