NATUR VERBINDET im Garten

Eigentlich ist es gar nicht schwer, artenreiche Blumenwiesen, bunte Sträucher und Säme im Garten zu schaffen! Nach einer kleinen anfänglichen Hilfestellung hilft sich die Natur dann selbst.

Rasen muss nicht nur grün sein
Aus einheitsgrünen Rasenflächen lassen sich zum Beispiel relativ einfach Kräuter- oder Magerrasen machen. Haben Sie gewusst, dass auch Rasenflächen sich eigentlich aus verschiedenen Gräsern und Kräutern zusammensetzen? Großteils handelt es sich um Arten, die auch in Wiesen vorkommen, im Rasen gewinnen aber  jene Arten Oberhand, die mit häufigerem Schnitt gut zurechtkommen. Auch bei geringer Nährstoffversorgung können Rasenflächen immer noch bunt und blütenreich sein. Sie werden dann als Mager- oder Kräuterrasen bezeichnet. Im Frühling setzen Gänseblümchen oder Gundelrebe zarte Akzente. Im Sommer werden diese von Schafgarbe und Hornklee abgelöst.

Blumenwiesen überall
Gerade für Flächen im Garten, die weniger oft betreten oder genutzt werden, bieten sich Blumenwiesen an. Die Formenvielfalt der Gräser mischt sich mit der Farbenpracht von Margeriten, Glockenblumen und Lichtnelken.... Viele von ihnen können als Gewürze und Heilkräuter genutzt werden. Zahlreiche Tierarten profitieren von diesem Lebensraum und machen die Blumenwiese zu einem Erlebnis für Kinder und Erwachsene.

„Intensivrasen“ zu Blumenwiese - (wie) geht das?
Soll aus bestehendem Einheitsgrün eine bunte Blumenwiese werden, ist das nicht ganz unaufwändig, Beim Umwandeln gibt’s unterschiedliche Möglichkeiten:

  • Erstens Aushagern: Die Düngung einstellen und den Rasen nur noch wenige Male im Jahr mähen, das Mähgut entfernen und so langsam den Nährstoffgehalt des Bodens senken. Für den Erfolg sind zwei Faktoren ausschlaggebend: zuerst einmal genug Geduld, da der Umwandlungsprozess sehr langsam abläuft. Außerdem braucht es wiesentypischer Kräuter in der unmittelbaren Umgebung, die einwandern / zufliegen können.
  • Abhilfe schaffen kann hier die zweite Möglichkeit: An einigen Stellen den Rasen entfernen und dort als Initialpflanzung die gewünschten Kräuter einsetzen.
  • Oder drittens die Generalkur: Den Rasen im Herbst oder im zeitigen Frühjahr kräftig vertikutieren, so dass nur noch löchrige Grasstoppel übrig sind, und hier mit der Einsaat beginnen. Noch besser wäre es, die Grasnarbe samt einiger Zentimeter Oberboden komplett abzutragen und so die Nährstoffe zu entfernen. Die Ausgangslage ist dann ähnlich wie bei einer Neuanlage im gerade bezogenen Garten.

Alles neu?
Bei Baumaßnahmen sollte der Faktor Nährstoffarmut von vornherein berücksichtigt und auf keinen Fall wie üblich Humus aufgebracht werden. Je magerer der Boden, desto einfacher lässt sich eine Blumenwiese erhalten. Für die Neuanlage einer Blumenwiese im Frühjahr reichen fünf bis zehn Gramm Saatgut je Quadratmeter. Die Samen werden nur einige Millimeter tief eingerecht und dann per Walze oder Fußbrettern gefestigt. In den ersten vier bis sechs Wochen sollte der Boden stets feucht gehalten werden. Mahdhäufigkeit und -termine hängen von den Entwicklungszielen der Wiese ab. Wenn Sie nur einmal Mähen, sollte die das nach der Samenreife von Gräsern und Kräutern im September tun, wer sich an der klassischen zweischürigen Wiesennutzung orientieren möchte, mäht am besten Ende Juni und Ende August.

Naturhecken ohne Gift
Aber auch Hecken und Gehölze sind Oasen der Artenvielfalt. Da in fast jedem Garten die üblichen Ziersträucher wachsen, sind heimische Gehölze selten. Dabei sind Wildsträucher anspruchsloser und widerstandsfähiger und man kann auf Kunstdünger und giftige Spritzmittel verzichten.

Wildstrauchhecke - aber richtig
Nur heimische Gehölze sie bieten der an sie angepassten Tierwelt auch entsprechend Nahrung. Je nach Art und Wuchs muss bei der Pflanzung einer Hecke ein Abstand von ein bis zwei Metern zwischen den einzelnen Sträuchern gehalten werden. In den Monaten Oktober bis November oder März bis April ist die beste Pflanzzeit für laubabwerfende Gehölze. Immergrüne Gehölze sollten hingegen bereits im August bis September gepflanzt werden, damit sie vor dem Winter sich noch gut einwurzeln. Heimische Sträucher sind übrigens auch druchwegs pflegeleichter und unaufwädiger in der Betreuung.

Bitte nicht stören!
In der Brutzeit der Vögel (1. März bis 15. September) sollen Hecken auf keinen Fall geschnitten werden! Je mehr Tierarten sich in der Hecke angesiedelt haben, desto wichtiger ist es, dass diese in Ruhe gelassen werden.

Lieblingsspeisen der Bienen
Wenn Sie Ihren Garten auch für Insekten attraktiver gestalten möchten und die Artenvielfalt stärken, sind folgende Pflanzen gefragt - die haben vor allem Bienen und Hummeln zum Fressen gern:

Bäume und Sträucher:
alle Weidenarten, alle Ahorne, Obstgehölze, Johannis-,
Stachel-, Him- und Brombeeren, Wildrosen...
 
Ein- und zweijährige Pflanzen und Gartenkräuter:
Reseda, Nickende Distel, Wollkopf-Distel, Marien- und Eselsdistel, Nachtviole, Silberblatt, Schöterich, Muskatellersalbei, Kornblume, Klatschmohn, Gartenzwiebel, Schnittlauch, Wegwarte, Gartenkräuter wie Arznei-Salbei, Arznei-Thymian, Oregano, Melisse, Majoran, Minzen.          
Mehrjährige krautige Wildpflanzen:
Gefleckte Taubnessel und Gemeiner Beinwell, Hornklee, Esparsette, Zaun- und Vogelwicke, Wiesenplatterbse, Wiesensalbei, Kriechender Günsel, Witwenblumen, Glocken- und Flockenblumen, Zaunrübe, Natternkopf, Thymian, Fetthennen, Hauswurz...   
 
Was ist bei Blühflächen im Garten allgemein zu beachten?

Bei der Planung:
  • Natürliche Begebenheiten wie Klima, Boden und natürliche Strukturen des Grundstückes müssen beachtet werden.
  • Die Nachbargrundstücke sollten miteinbezogen werde, vielleicht mit einer Strauchhecke?

Bei der Gestaltung:
  • Torffreie Erde sollte gewählt werden.
  • Es dürfen nur heimische und standortgerechte Pflanzen gesetzt werden.

Bei der Pflege:
  • Gartenabfälle können selbst kompostiert werden.
  • Wenn, dann sollte nur organischer Dünger (Kompost, Mist, Hornspäne etc.) für Gärten verwendet werden, keine Kunstdünger wie Blaukorn oder dergleichen.
  • Keinesfalls dürfen chemische Schädlings– und Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt werden.
  • Blumenwiesen können zwei- bis dreimal pro Jahr gemäht werden; der klassische Zeitpunkt für die erste Mahd ist ab Sonnenwende (Ende Juni)



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