Werden auch Sie aktiv!

Jede und jeder kann einen Beitrag leisten und Nahrung für Bienen & Co bereitstellen. Vor allem Bauern und Bäuerinnen können mit naturnaher Bewirtschaftung viel erreichen. Aber auch Gärten, Terrassen oder Balkone können Oasen für Tiere und Pflanzen sein, wenn sie naturnah gestaltet sind. Gemeinden oder Betriebe können ebenfalls Vielfalt fördern, indem sie Blütenvielfalt schaffen und erhalten, Blumenwiesen anlegen oder Böschungen und Wegränder nicht abrasieren, sondern blühen lassen. – Mehr dazu in den Praxistipps.

Blühflächen anlegen - (k)eine große Sache.
Blühflächen anzulegen muss keine große Sache sein: ein vorübergehend nicht genutztes Gartenbeet, eine Ecke, die verwildern darf – naturnahe Blütenpracht wird das Auge verwöhnen und die Insektenwelt wird es danken. Bereits kleine Flächen im Hausgarten können einen Beitrag zur Erhaltung der Pflanzen- und Insektenvielfalt leisten! Geht die Fläche über Beetgröße hinaus oder soll eine bestehende Wiese nicht nur punktuell bereichert werden, ist Ansaat das Mittel der Wahl, ansonsten können Topfpflanzen verwendet werden. Feldblumen sind übrigens auch für das Blumenkisterl am Balkon geeignet!

Feldblumen oder Wiesenblumen?
Vorweg ist die Entscheidung zu treffen, ob die Fläche vorübergehend für eine Saison oder dauerhaft zur Verfügung stehen wird. Kurzfristig kann eine Feldblumen- bzw. Ackerwildkrautflur angelegt werden, die auch noch im selben Jahr zu reicher Blüte kommt. Die Blütenpracht von Leindotter, Kornblume, Klatschmohn & Co. hält sich allerdings nur für ein bis zwei Jahre, dann ist eine Neuanlage erforderlich. Wer längerfristig planen kann, wird sich für eine Blumenwiese entscheiden: Einmal angelegt, treibt sie von Jahr zu Jahr buntere Blüten: Margeriten, Glockenblumen, Flockenblumen, Labkräuter, Nelken, Schafgarbe, Wiesen-Salbei, Wiesen-Bocksbart, Wild-Möhre, Pastinak und viele bunte Wiesenkräuter mehr locken Schmetterlinge, Heuschrecken, Bienen und Käfer an!

Geeignetes Saatgut.
Im Handel sind Feldblumenmischungen und Saatgut für „Blumenwiesen“ erhältlich, das allerdings ebenfalls Feldblumen enthalten kann. Soll eine echte Blumenwiese entstehen, so muss auf Dauerwiesensaatgut zurückgegriffen werden. Geeignetes Saatgut stammt aus regionaler Produktion und enthält bis über 30 verschiedene Pflanzenarten. Es sollte keinen Rot- oder Weiß-Klee bzw. Luzerne enthalten, damit der Bestand artenreich bleibt. Im Zweifelsfall bitte Fachauskunft einholen

Der passende Standort.
Allgemein sollten für Blühflächen möglichst sonnige Plätze gewählt werden, da die Pflanzen an diese Bedingungen angepasst sind und sonnige Standorte die Insektenvielfalt begünstigen. Je nach natürlicher Bodenfeuchtigkeit (trocken – frisch – feucht) ist auch passendes Dauerwiesensaatgut erhältlich. Magere Böden begünstigen zudem die Entwicklung blühender Kräuter.

Bodenvorbereitung und Anlage.
Der beste Standort und das teuerste Saatgut führen nicht zum Ziel, wenn Vorbereitung und Anlage nicht fachgerecht erfolgen. Mit dem Ausstreuen von Samen auf eine bestehende Wiese ist es nicht getan. Feldblumen brauchen offenen Boden, wie er auf Äckern zu finden ist und auch viele Wiesenkräuter können sich gegen die vorhandene Konkurrenz oft nicht durchsetzen. Daher muss die oberste Bodenschicht mit der bestehenden Vegetation abgezogen oder der Boden umgebrochen und gelockert werden. Das Saatgut wird auf ein feines Saatbeet locker ausgestreut und eventuell angewalzt, aber keinesfalls untergearbeitet.

Die richtige Pflege.
Bei der Anlage einer Dauerwiese (keinesfalls bei Feldblumen!) erfolgt 4-6 Wochen nach Aufkommen der Saat (Wuchshöhe ca. 15 cm) ein Säuberungsschnitt, der unerwünschte Wildkräuter unterdrückt. Dauerwiesen werden dann zur Erhaltung 2x jährlich ab Anfang Juni wie eine Heuwiese gemäht, das Mähgut getrocknet und dann entfernt. An besonders mageren oder trockenen Standorten reicht einmalige Mahd. Feldblumenfluren bedürfen keiner weiteren Pflege, sie können im Herbst abgeräumt werden. Bitte um etwas Geduld, denn gerade Dauerwiesen brauchen einige Jahre, um sich optimal zu entwickeln!

 

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